«Good Luck»
Kunstkasten, Winterthur, 2016
Verfügten unsere Grosseltern als Kinder – wenn sie Glück hatten – über ein einziges Stofftier, sind es heute
mehrere Plüschtierrudel, welche sich in einem einzigen Kinderzimmer tummeln. Plüschtiere sind Teil des
Alltags geworden. Die Psychologie lernt, dass sie zu Ablösungsprozessen oder Ersatzprogrammen gehören.
In den siebziger/achtziger Jahren wurden in Europa Stofftierautomaten aus dem asiatischen Raum populär.
Ein billiges Plüschtier – Made in China – kann auch heute noch mit etwas Kleingeld und etwas Glück geangelt
werden. Doch spielt das Spiel beim Angeln oft eine grössere Rolle als das Plüschtier. „Diese Stofftiere
haben noch keine Geschichte und werden wohl kaum eine bekommen. Dafür sind sie zu kurzlebig. Sie dienen
lediglich der Unterhaltung und viele von ihnen werden nach dem gewinnen eher nicht zur «ersten Liebe»
erkoren“, meint Johanna Bossart. Mit «Good Luck» verwandelt sie den kunstkasten in einen
Plüschtierautomaten. Dieser verfügt allerdings weder über Münzeinwurf noch Greifarm.
Der Kunstkasten befindet sich auf dem Sulzerareal. Er steht im Dialog mit der Geschichte des Unternehmens.
Ein Unternehmen das für Qualität und Winterthur steht. Doch auch die Firma Sulzer hat 2011 ihre
Produktion teils nach China verlegt. Wie Rieter und viele andere. Der Markt ist in Bewegung. Ein Rinnsal dieses
globalen Flusses hat sich für die Dauer der Ausstellung im kunstkasten gesammelt.
Billigstofftiere aus China. Bunt und etwas schräg lächelnd.
Text: Judith Weidmann
mehrere Plüschtierrudel, welche sich in einem einzigen Kinderzimmer tummeln. Plüschtiere sind Teil des
Alltags geworden. Die Psychologie lernt, dass sie zu Ablösungsprozessen oder Ersatzprogrammen gehören.
In den siebziger/achtziger Jahren wurden in Europa Stofftierautomaten aus dem asiatischen Raum populär.
Ein billiges Plüschtier – Made in China – kann auch heute noch mit etwas Kleingeld und etwas Glück geangelt
werden. Doch spielt das Spiel beim Angeln oft eine grössere Rolle als das Plüschtier. „Diese Stofftiere
haben noch keine Geschichte und werden wohl kaum eine bekommen. Dafür sind sie zu kurzlebig. Sie dienen
lediglich der Unterhaltung und viele von ihnen werden nach dem gewinnen eher nicht zur «ersten Liebe»
erkoren“, meint Johanna Bossart. Mit «Good Luck» verwandelt sie den kunstkasten in einen
Plüschtierautomaten. Dieser verfügt allerdings weder über Münzeinwurf noch Greifarm.
Der Kunstkasten befindet sich auf dem Sulzerareal. Er steht im Dialog mit der Geschichte des Unternehmens.
Ein Unternehmen das für Qualität und Winterthur steht. Doch auch die Firma Sulzer hat 2011 ihre
Produktion teils nach China verlegt. Wie Rieter und viele andere. Der Markt ist in Bewegung. Ein Rinnsal dieses
globalen Flusses hat sich für die Dauer der Ausstellung im kunstkasten gesammelt.
Billigstofftiere aus China. Bunt und etwas schräg lächelnd.
Text: Judith Weidmann